Eutropīe

[193] Eutropīe (griech.), die im Zusammenhang mit Atom-, bez. Molekulargewicht stehende, reihenweise gesetzmäßige Änderung der kristallographischen (geometrischen und physikalischen) Elemente oder Konstanten. Nicht nur die Eigenschaften der Elemente sind periodische Funktionen ihrer Atomgewichte, sondern auch die der analogen Verbindungen der Elemente. Beispiele bilden unter den Elementen die rhomboedrisch kristallisierenden: Arsen, Antimon und Wismut, unter den Verbindungen die rhombisch kristallisierenden: Aragonit (CaCO3), Strontianit (SrCO 3) und Witherit (BaCO3). Es ist möglich, von einer Verbindung, die man noch gar nicht in gut ausgebildeten, meßbaren Kristallen kennt, von vornherein sowohl das Kristallsystem als die andern kristallographischen Eigenschaften anzugeben, wenn man nur ihr Molekulargewicht kennt und von zwei ähnlichen Verbindungen derselben Reihe das Molekulargewicht und genau bestimmbare Kristalle. Umgekehrt kann man, wenn nur genau bestimmte Kristalle einer Verbindung bekannt sind, deren Molekulargewicht noch nicht bestimmt ist, das letztere finden, wenn man das Molekulargewicht und die kristallographischen Konstanten oder Elemente zweier analoger, derselben eutropischen Reihe angehöriger Verbindungen kennt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 193.
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