Farâfrah

[314] Farâfrah, Oasengruppe in der Libyschen Wüste, zur ägyptischen Provinz (Mudirieh) Fayûm gehörig, westlich von Siut, unter 27° nördl. Br. u. 28° östl. L., in einer von 300 m hohen, steilen Nummulitenkalkwänden eingefaßten, nur nach S. offenen Vertiefung, bis 85 m ü. M., 3300 qkm groß, wovon 250 qkm mit Datteln bepflanzt und kultiviert sind. Der kalkige, stellenweise mit Quarzsand bedeckte Tonboden wird durch zahlreiche Sprudelquellen (bis 26°) befruchtet. Die Bevölkerung in den beiden Ortschaften Kasr-F. und Scheich-Mursuk zählt (1897) 542 mohammedanische, sehr ärmliche Bewohner, die unter dem Einfluß der fanatischen Bruderschaft El Snussi stehen. Im südlichen Teil finden sich Reste ägyptischer Katakomben. Die Oase wurde 1873–74 von Rohlfs, Jordan und Zittel untersucht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 314.
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