Fisettholz

[630] Fisettholz (junger Fustik, Fustet, ungarisches Gelbholz), das Holz des Perückenbaumes (Rhus Cotinus), in Ungarn, Dalmatien und Illyrien, Spanien, Italien, Südfrankreich, auf den Antillen (Jamaika, Tobago) etc., kommt in zolldicken, rindenfreien Knüppeln in den Handel und besitzt ein bräunliches Mark, grünlich goldgelbes Kernholz und etwa drei holzgelbe Splintringe. Es enthält Fustin C58H56O13 (an Gerbsäure gebunden), das seine, silberglänzende Nadeln bildet, in heißem Wasser, Alkohol und verdünnten Alkalien leicht löslich ist und beim Erwärmen mit verdünnter Schwefelsäure in Zucker und Fisetin C15H10O6+4H2O, ein dreifach hydroxyliertes Flavonol, gespalten wird. Dies bildet gelbe Nadeln, löst sich leicht in Alkohol, kaum in kaltem Wasser, gibt mit Salpetersäure Oxalsäure und Pikrinsäure, mit schmelzendem Kali Phloroglucin und Protokatechusäure. Das Natriumsalz ist wenig beständig. F. dient hauptsächlich zum Färben von Wolle und Leder, auch zum Gerben. Auf Tonerdebeizen färbt es orangegelb, auf Zinnbeizen orangerot. Die Nuancen sind schön, aber unecht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 630.
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