Flèche, La

[668] Flèche, La (spr. flasch'), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Sarthe, am Loir, Knotenpunkt der Orléansbahn, hat eine 1764 gegründete Militärschule (Prytanée, früher ein 1607 von Heinrich IV. gestiftetes Jesuitenkollegium), die 400 Zöglinge aufnimmt, mit einer Bibliothek von 20,000 Bänden, ein Stadthaus aus dem 18. Jahrh., Theater, Museum, Bronzestatue Heinrichs IV., Fabrikation von Papier, Leder, Handschuhen, Fahrrädern und (1901) 8728 (als Gemeinde 10,519) Einw. – F. kam im 14. Jahrh. an das Haus Alençon, 1513 an das Haus Bourbon. König Heinrich IV., dem hier ein Standbild errichtet worden ist, weilte öfters in dem dortigen königlichen Schloß. Er schenkte das letztere den Jesuiten, um es zu einem Kolleg umzuwandeln, in dessen Kapelle sein Herz beigesetzt werden sollte (1604). Aus diesem ehemals berühmten Kolleg gingen unter andern Descartes und Prinz Eugen von Savoyen hervor. Am 8. Dez. 1793 wurden hier die Royalisten von den republikanischen Truppen unter Westermann geschlagen. Vgl. Montzey, Histoire de la F. et de ses seigneurs (La Flèche 1876–79, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 668.
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