Forey

[763] Forey (spr. -rä), Elie Frédéric, franz. Marschall, geb. 10. Jan. 1804 in Paris, gest. 20. Juni 1872, trat 1824 als Leutnant in das Heer, machte 1830 die Expedition nach Algier mit und diente daselbst 1835 bis 1844. Er wurde nach der Februarrevolution 1848 mit dem Kommando einer Brigade zum Schutz der Nationalversammlung betraut, aber als eifriger Bonapartist 1852 zum Divisionsgeneral und Mitglied des Infanteriekomitees befördert. Im orientalischen Kriege kämpfte er vor Sebastopol. 1859 siegte er bei Montebello (20. Mai) und erstürmte bei Solferino (24. Juni) den letzten Stützpunkt des österreichischen Zentrums, das Dorf Favriano, wofür er nach beendetem Krieg Senator wurde. Im Sommer 1862 erhielt er den Oberbefehl über die Expedition nach Mexiko und landete 17. Sept. d. J. in Veracruz. Unter großen Schwierigkeiten drang er ins Innere des Landes und nahm im Mai 1863 die Festung Puebla. Am 10. Juni hielt F. seinen Einzug in Mexiko. Nachdem er noch ein aus Eingebornen zusammengesetztes Triumvirat als interimistische Regierung bis zur Ankunft des neuen Kaisers Maximilian eingesetzt und den Oberbefehl dem General Bazaine übergeben hatte, kehrte er, zum Marschall ernannt (2. Juli), nach Frankreich zurück, trat aber bald in den Ruhestand.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 763.
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