Formey

[769] Formey (spr. -mä), Jean Henri Samuel, franz. Gelehrter, geb. 31. Mai 1711 in Berlin aus einer Emigrantenfamilie, gest. 8. März 1797, studierte in Berlin Theologie und wurde 1731 Prediger der französisch-reformierten Gemeinde zu Brandenburg, 1737 Professor am französischen Gymnasium in Berlin, 1748 Sekretär, sodann Historiograph der Akademie der Wissenschaften. Seit 1788 war er Direktor der philosophischen Klasse an der Akademie. Mit Friedrich II. stand er in vertrautem Umgang. Er gab seit 1733 mit Beausobre und später mit de Mauclerc die »Bibliothèque germanique« (25 Bde.), dann seit 1750 die »Nouvelle bibliothèque germanique« (25 Bde.) u. a. heraus. Bei seinen vielfachen Bekanntschaften hat er über 23,000 Briefe hinterlassen. In seinem Philosophieren verfuhr er eklektisch. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »La belle Wolfienne« (Haag 1741–53, 6 Bde.; ein populärer Abriß der Wolffschen Philosophie); »Anti-Émile« (1762); »Émile chrétien« (Berl. 1764, 2 Bde.); »Frederic le Grand, Voltaire, Jean-Jacques, d'Alembert« (1789).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 769.
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