Fouquierĭa

[805] Fouquierĭa H. B. K., Gattung der Tamarikazeen, Sträucher mit abfälligem Laub, stehen bleibenden und in Dornen sich verwandelnden Blattmittelrippen und großen Blüten in reichblütigen endständigen Rispen oder Trauben. Drei oder fünf Arten in Mexiko und den anstoßenden Gebieten von Nordamerika. F. splendens Engelm. (Ocotilla, Coach Whip Cactus), 7 m hoch, mit gerade aufsteigenden langen Ästen, in den Achseln der langen Dornen stehenden Blattbüscheln und kleinen Schirmtrauben mit ziegelroten Blüten, wächst in den Wüstengebieten von Nordmexiko, Westtexas und Südkalifornien längs des Colorado und wird zu Einzäunungen benutzt, in Algerien auch als Zierstrauch kultiviert. Die Rinde, die in Nordamerika arzneilich benutzt wird, enthält ein Wachs (Ocotillawachs), das im Schmelzpunkt und spezifischen Gewicht dem Carnaubawachs, in den übrigen Eigenschaften dem Bahiawachs sehr ähnlich ist. F. columnaris Gray (Idria columnaris Kellogg, Cirio), eine der vornehmsten Charakterpflanzen Südkaliforniens, oft 20 m hoch, einem kegelförmigen Säulenkaktus ähnlich, trägt an der Spitze des dornigen Stammes einen kleinen Schopf von Blättern,[805] aus dem eine Rispe unscheinbarer strohgelber Blüten hervorbricht. Der Stamm besitzt ein weiches Mark in einem dünnen Zylinder aus sehr harten, fast knochigen Holzzellen, der von einer pergamentartigen Rinde umgeben wird, wodurch er die neun Monate umfassende trockne Jahreszeit überstehen kann. Man hat versucht, das Mark zur Papierfabrikation zu benutzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 805-806.
Lizenz:
Faksimiles:
805 | 806
Kategorien: