Fröding

[163] Fröding, Gustaf, schwed. Dichter, geb. 1860 in Wermland, studierte 1880–88 in Upsala und war 1887–96 Redaktionssekretär der »Karlstadstidning«. Seine ersten Gedichte: »Guitarr och Dragharmonika« (1891, 3. Aufl. 1896), zeigten ihn als einen Lyriker von seltener Kraft und Wahrheit. Dieses Urteil fand seine Bestätigung durch die folgenden Sammlungen: »Naja Dikter« (»Neue Gedichte«, 1894; 2. Aufl. 1896), »Stänk och Flikar« (1. u. 2. Aufl. 1895), »Räggler å Paschaser« (1895, in wermländischem Dialekt) und »Nytt och gammalt« (»Neues und Altes«, 1897). Frödings Gedichte zeichnen sich durch volkstümliche Frische, bei aller Knappheit durch Leidenschaft, lebendige Darstellung und Sangbarkeit aus (treffliche deutsche Übersetzungen in H. v. Gumppenbergs »Schwedischer Lyrik«, Münch. 1904). In grellem Gegensatz zu diesen natur- und schönheitsdurstigen Schöpfungen steht die letzte, 1898 erschienene Sammlung »Gralstänk«. Kurz vorher hatten nervöse Störungen bei dem Dichter einen seelischen Umschlag hervorgerufen, der ihn durch bittere Qualen zur christlichen Entsagungslehre führte. Seit einigen Jahren lebt er geistesgebrochen im Hospital zu Upsala, wo ihm durch die Studenten eine Rente zugesichert wurde. Von seinen gesammelten Werken erschien die 3. Auflage 1901.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 163.
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