Fragmént

[814] Fragmént (lat.), »Bruchstück«; in der Literatur Überrest eines unvollständig erhaltenen oder bis auf Zitate bei andern Schriftstellern verlornen Werkes; auch Titel einer Schrift, die einen Gegenstand nicht vollständig, sondern nur nach gewissen Seiten hin behandelt, wie die von Lessing herausgegebenen »Wolfenbütteler Fragmente«, Fallmerayers »Fragmente aus dem Orient«. Manche alte Autoren kennt man nur aus zitierten Fragmenten, die man in neuerer Zeit sorgfältig gesammelt hat, z. B. Kock, Comicorum atticorum fragmenta (Leipz. 1880–88, 3 Bde.); Nauck, Tragicorum graecorum fragmenta (2. Aufl., das. 1889); Müller, Fragmenta historicorum graecorum (Par. 1841–70, 5 Bde.); Ribbeck, Scaenicae Romanorum poesis fragmenta (3. Aufl., Leipz. 1897–98, 2 Bde.). Fragmentarisch, bruchstückweise; Fragmentist, Verfasser oder Herausgeber von Fragmenten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 814.
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