Frambösīe

[816] Frambösīe (v. franz. framboise, »Himbeere«, Erdbeerpocken, indianische, amboinische oder große Pocken, Beerschwamm, Fidschiausschlag), eine auf die heiße Zone, die Antillen, Guinea und die Fidschiinseln beschränkte Hautkrankheit. Es bilden sich dabei rote, schwammige Auswüchse von der Größe einer kleinen Himbeere bis zu einer großen Maulbeere, welchen Früchten auch das körnige Ansehen ihrer Oberfläche ähnelt. Die Auswüchse entstehen durch eine Wucherung des Bindegewebes der Lederhaut. Sie können später zerfallen und so Geschwüre bilden. Der Ausbruch erfolgt hauptsächlich am Gesicht und Nacken, in den Achselgruben, um den After und an den Geschlechtsteilen sowie an den untern Gliedmaßen. Die Dauer der Krankheit beträgt meist einige Monate bis ein Jahr. Die Heilung erfolgt unter Schrumpfung der Auswüchse und langsamer Reinigung und Vernarbung der Geschwüre. Über das Ansteckungsvermögen der Krankheit sind die Äußerungen der Beobachter widersprechend; ein Zusammenhang mit Syphilis besteht nicht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 816.
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