Frambösie

[454] Frambösie (Frambösia, v. fr., Med.), chronische, ursprünglich wahrscheinlich aus Afrika stammende, von da auch über die Tropen- u. benachbarten Länder verbreitete, am meisten unter den Negern vorkommende Ausschlagskrankheit, früher irrig in Yaws, das Übel in früheren Zeiträumen u. in leichterer Gestalt, u. in Pians, die schlimmere Form, geschieden, körnige od. schwammige Tuberkeln od. Blattern darstellend, welche nach Reißen, gastrischen od. fieberhaften Zuständen, meist in mehreren Absätzen, auf dunkelrothen, gruppenweisen Flecken ausbrechen, schwammige, erdbeerartige Auswüchse, die eine übelriechende, Schuppengrinde bildende Jauche absondern, auch, wo sich mehrere zusammenhäufen od. große Auswüchse befinden, in Geschwüre übergehen (Mama Yaws), od. in den Fußsohlen u. Handflächen warzenförmige, schmerzhafte Erhabenheiten (Crabbe Yaws) bilden, ihre Ausdehnung überhaupt erst in 8–9 Monaten erreichen u. erst im 2. u. 3. Jahre heilen, indem sie vertrocknen u. abfallen, in schlimmen Fällen, bes. bei kachektischen Personen, im Ganzen jedoch seltener, in bösartige Rachen- u. Nasengeschwüre, Knochenauftreibungen, Knochenfraß etc. übergehen u. durch hektisches Fieber tödten können; erscheint selten zweimal; wird geimpft milder. Wahrscheinlich mit der Syphilis verwandt. Die Cur besteht in der Anwendung von Bädern, Spießglanz-, Schwefelmitteln, Guajak, Sassaparille, Holzthee, später stärkenden; das Quecksilber paßt nur für schlimmere Fälle.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 454.
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