Franzĭus

[3] Franzĭus, Ludwig, Wasserbauingenieur, geb. 1. März 1832 zu Wittmund in Ostfriesland, gest. 23. Juni 1903 in Bremen, studierte seit 1848 in Hannover, wurde 1864 Wasserbauinspektor in Osnabrück und bald darauf technischer Referent der Generaldirektion des Wasserbaues, 1867 Dozent an der Bauakademie in Berlin. 1875 ging er als Oberbaudirektor und Chef des gesamten Staatsbauwesens nach Bremen, 1880 wurde er außerordentliches Mitglied der Akademie des Bauwesens in Berlin und 1892 Mitglied der preußischen Immediatkommission wegen Abwendung der Hochwassergefahren. Er entwarf den Freihafen in Bremen, leitete 1885–88 dessen Bau sowie seit 1887 die Korrektion der Unterweser und war bei den Hafenbauten vieler andrer Städte beteiligt. Auch baute er den Leuchtturm auf dem Roten Sand, die Kaiserschleuse und das Kaiserdock in Bremerhaven, die Weserbrücke und die Dünenbefestigung auf Helgoland. Seine letzte große Arbeit waren die Pläne für den neuen Umgebungskanal zum Anschluß an den Mittellandkanal. Er schrieb: »Der Wasserbau« (im »Handbuch der Baukunde«, 3. Abt., Berl. 1890); »Projekt zur Korrektion der Unterweser« (Leipz. 1882); »Die Korrektion der Unterweser« (Brem. 1888); »Neue Hafenanlagen zu Bremen« (Hannov. 1889); »Korrektion der Außenweser« (Brem. 1889); »Die Korrektion der Unterweser« (mit Bücking, Leipz. 1895); mit Sonne gab er den 3. Band (Wasserbau) und mit Lincke den 4. Band (Baumaschinen) des »Handbuchs der Ingenieurwissenschaften« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 3.
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