Frič

[101] Frič (spr. fritsch), 1) Joseph Václav, tschech. Schriftsteller und Dichter, geb. 5. Sept. 1829 in Prag, gest. daselbst 14. Okt. 1890, nahm 1848–49 tätigen Anteil an den revolutionären Bewegungen in Österreich und zog sich dadurch mehrjährige Gefängnishaft und Verbannung nach Siebenbürgen zu. Seit 1859 lebte er in London, Paris und Berlin, wo er 1866 eine gegen Österreich gerichtete heftige Broschüre: »Wehklage[101] der böhmischen Krone«, 1868 eine tschechische Zeitschrift: »Blaník«, mit slawisch-demokratischer Tendenz, und dann die »Correspondance tchèque« herausgab. Anfang der 1870er Jahre wendete er sich nach Budapest, redigierte hier bis 1877 die »Agramer Zeitung« und lebte seit 1879, endlich vollständig amnestiert, in Prag. Als Dichter trat er mit lyrisch-epischen Dichtungen im Geschmack Byrons, wie »Upir« (»Der Vampir«, 1849), und mit Dramen (»Svatopluk«, »Ulryk Hutten«, »Mazeppa« etc.) hervor. Eine Sammlung seiner Werke (»Sebrané spisy«) erschien in 4 Bänden (Prag 1879–80). Mit Leger gab er das Werk »La Bohême historique, pittoresque et littéraire« (Par. 1868) heraus.

2) Anton, Zoolog, s. Fritsch 3).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 101-102.
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