Friedrichstadt

[146] Friedrichstadt, 1) Stadt im preuß. Regbez. und Kreis Schleswig, zwischen der Eider und Treene und an der Staatsbahnlinie Elmshorn-Hvidding, hat drei evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Amtsgericht, Fabriken für Knochenpräparate, Schwefelsäure, Seife, Likör, Senf, künstlichen Sago etc., Schiffbau, ein Holzsäge-und-Hobelwerk, Bierbrauerei, Schiffahrt und Handel und (1900) 2401 meist evang. Einwohner. F. ward 1621 vom Herzog Friedrich III. von Gottorp für holländische Arminianer gegründet und auf holländische Art gebaut. Im Krieg von 1850 wurde die Stadt 7. Aug. von den Dänen genommen, darauf 29. Sept. bis 4. Okt. von den Schleswig-Holsteinern unter General v. d. Tann ohne Erfolg belagert und beschossen. Ein Denkmal erinnert an die dabei gefallenen schleswig-holsteinischen Krieger. – 2) Kreisstadt im russ. Gouv. Kurland, an der Düna, mit (1897) 5223 Einw. (meist Juden). Gegenüber auf dem rechten Dünaufer erheben sich die Ruinen des 1224 vom Bischof Albert von Appeldern gegründeten Schlosses Ascheraden, in dessen Umgebung Heidengräber mit vielen Altertümern, Waffen, Schmucksachen und Münzen aufgefunden wurden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 146.
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