Galbănum

[263] Galbănum (Galbanharz, Mutterharz), Gummiharz, der erhärtete Milchsaft von Ferula galbaniflua, vielleicht auch von einigen andern Ferula-Arten (Umbelliferen) in Persien, der am Stengel und an der Basis der Blätter freiwillig austritt und erstarrt. Die Ware besteht aus mehr oder weniger verklebten, außen grünlichbraunen Körnern, die oft zu einer ziemlich gleichartigen Masse vereinigt sind, ist in der Kälte spröde, zwischen den Fingern knetbar, riecht stark aromatisch, nicht widerlich und schmeckt bitter, etwas terpentinartig. G. enthält Harz, Gummi und ätherisches Ol; das Harz ist Umbelliferon-Galbaresinotannoläther. G. löst sich nicht vollständig in Alkohol und gibt mit Wasser eine Emulsion, beim Schmelzen mit Kali Resorzin und Oxalsäure. Bei trockner Destillation gibt G. ein prachtvoll blaues, aromatisch riechendes Ol. Es dient als Arzneimittel; man schrieb ihm früher gewisse Einwirkungen auf das Uterinsystem zu, benutzt es aber jetzt fast nur noch äußerlich als leicht hautreizendes Mittel in Pflastern. G. scheint als Chelbenah beim altisraelitischen Gottesdienst zum Räuchern benutzt worden zu sein, auch Theophrastus und Dioskorides kannten es; im Mittelalter wurde es als Gewürz und Heilmittel benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 263.
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