Galvāni

[297] Galvāni, Luigi, Naturforscher, geb. 9. Sept. 1737 in Bologna, gest. daselbst 4. Dez. 1798, studierte Medizin, wurde 1762 Professor der Medizin zu Bologna, 1775 der praktischen Anatomie und 1782 auch der Geburtshilfe daselbst. Der Beifall, den seine Abhandlung über die Harngefäße der Vögel fand, führte ihn zu dem Entschluß, die Physiologie der Vögel zu bearbeiten; doch beschränkte er sich später auf die Untersuchung ihrer Gehörwerkzeuge. Ein Zufall führte ihn 6. Nov. 1790 zur Entdeckung des nach ihm benannten Galvanismus (s.d.), die er in der Schrift: »De viribus electricitatis in motu musculari« (zuerst in den »Commentarii academiae Bononiensis« 1791, dann besonders Modena 1792; übersetzt von Mayer, Prag 1793; hrsg. von Öttingen in Ostwalds »Klassikern«, 1894) mitteilte. Da er während der Revolution den Beamteneid zu leisten sich weigerte, verlor er sein Amt, wurde jedoch bald wieder eingesetzt. Auf einer Reise nach Sinigaglia und Rimini entdeckte er auch die Ursache der elektrischen Erscheinungen am Zitterrochen. Seine sämtlichen Schriften erschienen als »Opere edite ed inedite del Prof. G.« (Bologna 1841–42). Vgl. Alibert, Eloge de G. (Par. 1806). Zu Bologna wurde ihm 1879 eine Statue errichtet, ausgeführt von A. Cencetti.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 297.
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