Garrison

[344] Garrison, William Lloyd, amerikan. Philanthrop, geb. 10. Dez. 1805 in Newburyport (Massachusetts), gest. 24. Mai 1879 in New York, wurde streng baptistisch erzogen, ging erst bei einem Schuhmacher in die Lehre, lernte aber dann die Buchdruckerei und gab mit 21 Jahren eine Zeitung in seiner Vaterstadt heraus. Er arbeitete darauf eine Zeitlang in Boston als Buchdrucker und Redakteur eines Temperenzlerblattes. 1829 siedelte er nach Baltimore über, wo er als Mitredakteur des »Genius«, seit 1831 als Redakteur des »Liberator« für die Befreiung der Negersklaven zu wirken begann, wozu er auch die Anti-Slavery Society begründete; 20 Jahre war er deren Präsident. Er zog sich dadurch den Haß der Sklavenhalter zu, ließ sich aber von der Fortführung seines Kampfes nicht abschrecken. Nach der Emanzipationsproklamation Lincolns vom 1. Jan. 1864 ließ G. den »Liberator« eingehen und löste die Antisklavereigesellschaft auf. Hervorzuheben ist seine Schrift »Thoughts on African colonization« (1832); eine Sammlung aus seinen Schriften und Reden erschien 1852 u. d. T. »Selections from the writings and speeches of L. G.«. Er wirkte auch für die Rechte der Frauen, für die Sache der Friedensliga und der Mäßigkeitsvereine. Vgl. Johnson, W. L. G. and his times (Boston 1881); »The life and times of W. L. G., by his sons« (New York 1885–89, 4 Bde.; neue Ausg. 1893; deutsch im Auszug von Gyzicki, Berl. 1890); Grimke, W. L. G., the abolitionist (das. 1891); Smith, The moral crusader, W. L. G. (das. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 344.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: