Gautsch von Frankenthurn

[395] Gautsch von Frankenthurn, Paul, Freiherr, österreich. Minister, geb. 26. Febr. 1851 in Wien, studierte daselbst die Rechte, ward 1874 von Stremayr in das Kultusministerium berufen, wurde 1881 Direktor des Theresianums und übernahm im November 1885 nach Conrad v. Eybesfeld die Leitung des Ministeriums für Kultus und Unterricht im Kabinett Taaffe, in dessen Sturz im November 1893 er hineingezogen wurde. Dem unmittelbar darauf berufenen Koalitionsministerium gehörte G. nicht an, sondern wurde zum Kurator des Theresianums ernannt, nachdem er 1889 in den Freiherrenstand erhoben worden war. 1895 zum Mitgliede des Herrenhauses ernannt, trat er 30. Sept. d. J. wieder als Unterrichtsminister in das Ministerium Badeni ein und bildete nach dessen Sturz Ende November 1897 ein neues reines Beamtenministerium, in dem er den Vorsitz und das Innere übernahm. Doch vermochte er den Frieden zwischen den Nationen nicht herzustellen, trat 5. März 1898 mit dem ganzen Kabinett zurück und wurde Präsident des obersten Rechnungshofes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 395.
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