Gemĭnos

[538] Gemĭnos, griech. Mathematiker, wahrscheinlich aus Rhodos und um 70 v. Chr. lebend, verfaßte als Einleitung (Eisagoge) zu den »Phaenomena« des Dichters Aratos ein die Grundlehren der damaligen Astronomie enthaltendes Lehrbuch (hrsg. in Petavius' »Uranologion«, Par. 1630, und in Halmas Ausgabe des »Ptolemäos«, das. 1819), das ein Auszug aus den »Meteorologica« des Stoikers Poseidonios zu sein scheint (vgl. Blaß, De Gemino et Posidonio, Kiel 1883); es enthält unter anderm eine gute Darstellung der Sonnentheorie des Hipparchos. Aus einem großen mathematischen Werke sind uns nur einzelne, z. T. für die Geschichte der alten Mathematik wertvolle Notizen erhalten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 538.
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