Gerwig

[669] Gerwig, Robert, Eisenbahningenieur, geb. 2. Mai 1820 in Karlsruhe, gest. daselbst 6. Dez. 1885, studierte an der dortigen Polytechnischen Schule, ward 1846 Ingenieur bei der Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues und 1847 zum Assessor, 1853 zum Baurat, 1863 zum Oberbaurat und 1871 zum Baudirektor befördert. 1850–57 war er zugleich Direktor der Uhrmacherschule in Furtwangen. Die von ihm projektierte und 1866–73 ausgeführte Schwarzwaldbahn, die auf einer Länge von 52 km 596 m steigt und neben andern Kunstbauten 38 Tunnels enthält, stellt sich den kühnsten Gebirgsbahnen zur Seite. 1872 übernahm er die Bauleitung der Gotthardbahn, legte aber 1876 jene Stelle nieder und wurde als Oberbaudirektor mit der technischen Leitung des gesamten badischen Eisenbahnwesens betraut. Er war Mitglied des badischen Landtags und seit 1875 des deutschen Reichstags, wo er der nationalliberalen Partei angehörte. 1880 wurde er zum außerordentlichen Mitglied der preußischen Akademie des Bauwesens ernannt. 1889 wurde ihm beim Bahnhof in Triberg ein Denkmal errichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 669.
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