Ghisi

[821] Ghisi, 1) Giorgio, ital. Kupferstecher, geb. 1520 in Mantua, gest. daselbst 15. Dez. 1582, bildete sich wahrscheinlich bei Agostino Veneziano, ging im Alter von 20 Jahren nach Rom, stach dort die Propheten, Sibyllen und das Jüngste Gericht nach Michelangelo und beschäftigte sich nebenbei auch mit Tauschierarbeiten und Damaszierungen. Verschiedene Arbeiten letzterer Art gehen unter seinem Namen, unter andern ein Schild von 1554, der auf der Versteigerung der Sammlung Donato mit 160,000 Frank bezahlt wurde. Später ging er nach Frankreich, wo er hauptsächlich nach Primaticcios Malereien in Fontainebleau stach, und von da um 1550 nach den Niederlanden. 1556 erscheint er wieder in Frankreich. Seine letzten Lebensjahre brachte er in Mantua zu. G. war einer der besten italienischen Stecher des 16. Jahrh., der in seiner Reise besonders nach sorgfältiger Zeichnung strebte. Er stach auch nach Raffael, Giulio Romano, Perino del Vaga und Correggio und Blätter nach eignen Erfindungen.

2) Giovanni Battista, Adamo und Diana, s. Sculptore.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 821.
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