Ghislanzōni

[821] Ghislanzōni, Antonio, ital. Schriftsteller, geb. 1824 in Lecco, gest. daselbst 18. Juni 1893, studierte Medizin, wurde dann aber Bühnensänger und redigierte 1848 in Mailand radikale Zeitungen. 1851 begab er sich nach Paris und nahm am Théâtre des Italiens seine Bühnentätigkeit wieder auf. Nach drei Jahren verlor er seine Stimme und lebte seitdem in Italien als Schriftsteller. Er war 1857 Mitbegründer der humoristischen Zeitschrift »L'Uomo di Pietra«, redigierte lange Zeit die »Rivista minima« und gab später in Lecco das »Giornale capriccio« heraus. Von seinen zahlreichen Schriften nennen wir: »Gli artisti da teatro«, Roman (Mail. 1865); »Giovanni di Napoli«, lyrisches Drama (1869); »Scritti piacevoli« (1869–72, 13 Bde.); »Capricci letterari« (1870, in 6 Bänden 1886–89); »Le donne brutte« (2. Aufl. 1870, 2 Bde.); »Gli artisti alla fiera« (1872); »Libro proibito« (5. Aufl. 1879); »Libro allegro« und »Libro serio« (1879); »La moda nell' arte«, Lustspiel (1881); »Melodie per canto« (1881); »Libro bizzarro« (1882); »Nuovi racconti da ridere« (1882); »Abrakadabra« (neue Ausg. 1884) etc. Besondere Bedeutung hat G. als Librettist (»Aida«). 1894 wurde ihm in Caprino ein Denkmal gesetzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 821.
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