Gieseler

[832] Gieseler, Johann Karl Ludwig, verdienstvoller Kirchenhistoriker, geb. 3. März 1792 in Petershagen bei Minden, gest. 8. Juli 1854 in Göttingen, wurde 1817 Konrektor am Gymnasium zu Minden, 1818 Direktor des Gymnasiums zu Kleve, 1819 Professor der Theologie in Bonn, 1831 in Göttingen. 1837 Konsistorialrat. Sein Hauptwerk ist das »Lehrbuch der Kirchengeschichte« (Bonn 1824–57, 5 Bde.; in den einzelnen Teilen wiederholt aufgelegt; Bd. 4 und 5 hrsg. von Redepenning, der als 6. Band 1855 die »Dogmengeschichte« hinzufügte). In der Geschichte der Evangelienkritik hat er sich durch seinen: »Historisch-kritischen Versuch über die Entstehung und die frühesten Schicksale der schriftlichen Evangelien« (Leipz. 1818) einen Namen gemacht. Mit Lücke gab er die »Zeitschrift für gebildete Christen der evangelischen Kirche« (Elberf. 1823–24) heraus. Vgl. Redepenning, Gieselers Leben und Wirken, im 5. Bande der vben genannten Kirchengeschichte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 832.
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