Gilgit

[847] Gilgit (Gilghit), Landschaft im nordwestlichen Kaschmir, am Südhang des Karakorum, 9300 qkm groß, umfaßt das 1500–1800 m hohe Tal zu beiden[847] Seiten des Flusses G. oder Jassin, der in Kafiristan am Lahorigebirgè aus dem Schnudersee entspringt und, 450 km lang, in den Indus mündet. Die (1891) 16,769 Einw. arischen Stammes mit Beimischung tibetischen Bluts sind schiitische Mohammedaner und bauen Reis, Seide und Baumwolle, Granatäpfel, Aprikosen, Feigen, Melonen und ausgezeichnete Trauben. Getrocknete Aprikosen und Korinthen sind wichtige Ausfuhrartikel. Die Flüsse führen viel Gold. Die Tiefe des Haupttals erschwert den Verkehr. G. stand früher unter eignen Fürsten; 1860 verleibte es der Maharadscha von Kaschmir seinem Reich ein. Die Stadt G. liegt auf einer von mäßig hohen Bergen umgebenen Talstufe rechts am Fluß G. 1531 m ü. M., hat ein starkes englisches Fort und 200 Häuser. S. Karte »Zentralasien.«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 847-848.
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