Goldoxyd

[103] Goldoxyd (Goldsäureanhydrid) Au2O3 entsteht beim Erhitzen von neutraler Goldchloridlösung mit kohlensaurem Natron und Trocknen des Niederschlags als schwarzbraunes Pulver, das sehr leicht in Gold und Sauerstoff zerfällt. Goldhydroxyd Au(OH)3 hinterbleibt beim Behandeln des durch Kochen von Goldchlorid mit Magnesia erhaltenen braunen Niederschlags mit Salpetersäure als gelbrotes Pulver. Es löst sich wie G. in Alkalien zu goldsauren Salzen (Auraten) AuO2M, die sich von der hypothetischen Metagoldsäure Au-O-O-H ableiten. Goldsaures Kali AuO2K bildet hellgelbe Nadeln, ist in Wasser löslich, die Lösung reagiert alkalisch und wird durch mehrere Metallsalze gefällt. Frisch gefälltes G. gibt mit Ammoniak Goldoxydammoniak (Knallgold) AuNH.NH2+3H2O, das auch aus Goldchloridlösung durch Ammoniak gefällt wird. Dies ist gelbbraun, wird von Säuren wenig angegriffen, löst sich in Cyankalium, explodiert nach dem Trocknen sehr leicht und heftig durch Reibung, Stoß und Erhitzen und muß daher im feuchten Zustand aufbewahrt werden. Es dient zur Darstellung von Kaliumgoldcyanid und zum Vergolden. Dies Präparat wurde schon von Basilius Valentinus beschrieben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 103.
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