Goldschmiedschulen

[108] Goldschmiedschulen, Unterrichtsanstalten für Goldarbeiter. Die königliche preußische Zeichenakademie zu Hanau erteilt vorbereitenden Zeichenunterricht für Goldschmiede, Juweliere, Goldgraveure einerseits und für Silberschmiede, Ziseleure und Stahlgraveure anderseits, während für den weitern Unterricht im Zeichnen, Modellieren, in Anatomie, Gewandlehre, Stillehre und praktischen Arbeiten besondere Kurse eingerichtet sind. Die Kunstgewerbeschule in Pforzheim (seit 1877), unterhalten vom Staat, der Stadt und einer Stiftung, hat dreijährigen Kursus für junge Leute von 16 Jahren, die vorher 2 Jahre eine badische Gewerbeschule besucht haben. Der Unterricht erstreckt sich auf Zeichnen, Farbenübungen, Modellieren, Gravieren, Ziselieren, Treiben und Galvanoplastik. Die Kunstgewerbeschule zu Düsseldorf hat wie die Fortbildungsschule in Schwäbisch-Gmünd eine Fachklasse für Gold- und Silberarbeiter. Die mit der Kunstgewerbeschule in Prag 1885 vereinigte Fachschule für Goldschmiedekunst erteilt Unterricht für Goldarbeiter im Zeichnen, Gravieren, Ziselieren, Metalltreiben und Emailieren. Die Kunstgewerbeschule des österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien hat für Schüler, welche die Vorbereitungsschule und die Abteilung für Modellieren besucht haben, eine Ziselierabteilung, die Treiben, Punzen, Ziselieren und Gravieren lehrt, auch besteht für Juweliere, Gold- und Silberarbeiter eine Fachfortbildungsschule in Wien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 108.
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