Gräter

[245] Gräter, Friedrich David, Gelehrter, geb. 22. April 1768 in Schwäbisch-Hall, gest. 2. Aug. 1830 in Schorndorf, wurde nach vollendeten Studien 1789 Lehrer und 1793 Konrektor am Gymnasium daselbst, 1818 Rektor des Gymnasiums in Ulm und trat 1827 in den Ruhestand. Seinen literarischen Ruf gründete er durch die Übersetzung mehrerer altnordischer Lieder u. d. T.: »Nordische Blumen« (Leipz. 1789), durch die er den ersten Anstoß zu eifrigem Studium der skandinavischen und germanischen Vorzeit gab. Denselben Zweck verfolgte seine mit Ch. G. Böckh gegründete Zeitschrift »Bragur« (Leipz. 1791–1804, 7 Bde.), deren drei letzte Bände auch u. d. T.: »Braga und Hermode« erschienen. Die Zeitschrift »Odina und Teutona« (Bresl. 1812) wollte nicht recht gedeihen; bessern Fortgang hatte »Iduna und Hermode« (das. 1812–16, 5 Tle.). Von seinen übrigen Werken nennen wir die Übersetzung von Suhms »Geschichte der nordischen Fabelzeit« (Leipz. 1804) und »Zerstreute Blätter« (Ulm 1822–24, 2 Bde.); auch vollendete er die von Wieland begonnene Übersetzung der Briefe Ciceros (Zürich 1821). Seinen Briefwechsel mit Jakob Grimm aus den Jahren 1810–13 gab H. Fischer heraus (Heilbr. 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 245.
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