Hálek

[647] Hálek, Vitězslav, tschech. Dichter, geb. 5. April 1835 in Dolinek (Böhmen), gest. 8. Okt. 1874 in Prag, studierte in Prag, übernahm schon 1858 die Leitung des Almanachs »Máj«, 1861 die der »Slovanské Besedy«: 1866 gründete er das Familienblatt »Květy«. Háleks Talent ist ein ausschließlich lyrisches, auch in seinen dramatischen Dichtungen behält es auf Kosten des beabsichtigten Effekts die Oberhand. Seine besten Dichtungen enthält die Sammlung: »V přírodě« (»In der Natur«, Prag 1872–74); ferner sind zu nennen: »Večerní písně« (»Abendlieder«, 1858; 11. Aufl. 1891) und die lyrisch-epischen Gedichte: »Alfred« (1858), »Mejrima a Husejn« (1859) und »Krásná Lejla« (»Die schöne Leila«, 1859), »Goar« (1364), »Černý prápor« (»Das schwarze Banner«, 1867), »Dědicové Bílé Hory« (»Die Epigonen des Weißen Berges«, 1869), »Děvče z Tater« (»Das Mädchen von der Tatra«, 1871) und »Pohádky z naší vesnice« (»Märchen aus unserm Dorf«, 1873), voll poetischer Unmittelbarkeit. Seine Dramen »Carevič Aleksej« und »Záviš z Falkenštejna« wurden mit Erfolg ausgeführt, während die Ausführung seines[647] »Král Rudolf« (»König Rudolf«, 1862) nicht gestattet wurde. Seine Romane und Erzählungen sind weniger bedeutend. Eine vollständige Ausgabe seiner Werke veranstaltete F. Schulz (Prag 1878–87, 11 Bde., mit Biographie im letzten Band).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 647-648.
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