Hausepidemie

[885] Hausepidemie, eine auf einzelne Häusergruppen, Häuser oder Teile großer Gebäude beschränkte Epidemie. Derartige Hausepidemien werden bei Typhus, Cholera, Diphtherie, Gelenkrheumatismus und andern Krankheiten beobachtet, und zwar meist in Lokalitäten, in denen verhältnismäßig viele Menschen unter ungünstigen hygienischen Verhältnissen zusammengedrängt sind. In solchen Fällen muß angenommen werden, daß die betreffenden Krankheitserreger, z. B. Diphtheriebazillen, das Scharlachgift etc., in bestimmten Häusern eingenistet, sich mit großer Zähigkeit wirksam erhalten; alle neu einziehenden Familien werden jahre-, selbst jahrzehntelang immer wieder befallen. Ebenso geben neu einziehende Bewohner den Hausepidemien von Typhus gleichsam neue Gelegenheit zum Wiederaufflackern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 885.
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