Hautschwiele

[4] Hautschwiele (Callus cutis, Tysus), eine hornartige Verdickung und Verhärtung der Oberhaut, die durch anhaltenden Druck entsteht, meist flach bleibt und von selbst vergeht, zuweilen eine Länge von 5–8, auch 30 cm erreicht (Hornauswuchs, Hauthorn) und dann am besten nach vorausgegangener Erweichung durch Seifenbäder mit dem Messer abgetragen wird. Hauthörner treten ziemlich selten auf, meist an Kopf und Stirn und einzeln, aber auch zahlreich. Bei einem Mädchen wurden 130 beobachtet. Die Ursache der Entstehung der Hörner ist sehr verschieden, nicht selten gehen sie aus Balggeschwülsten hervor, namentlich am Kopf. Ehedem wurden Hörnerträger den Königen von Frankreich vorgestellt. Beim Rind, aber auch bei Pferden, Hunden, Schafen, Ziegen kamen nicht selten Hauthörner vor, die bei einem Umfang von 20–30 cm eine Länge von 0,5 cm erreichen, meist aber kleiner bleiben. Sie sitzen gewöhnlich vor der Stirn, aber auch am Hals, an den Ohren und am Euter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 4.
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