Henotheïsmus

[174] Henotheïsmus (griech., von henūn, vereinigen, von hen, eins), von Max Müller eingeführte Bezeichnung des monotheistischen Polytheismus vieler Kulturvölker, die unter vielen Göttern doch einen vor allen andern anrufen und dann diesen, der je nach der Kultstätte bei demselben Volke wechseln kann (Lokalgottheit), als den Hauptgott, als. den Gott schlechthin, verehren. Man sieht darin einen Übergang vom Polytheismus zum Monotheismus, wie denn in der Tat sowohl im alten Indien als in Assyrien und Ägypten bald der eine und bald der andre Gott als der alleinige und höchste in den Hymnen gepriesen wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 174.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika