Henoch [2]

[173] Henoch, Eduard, Mediziner, geb. 16. Juli 1820 in Berlin, studierte daselbst, wurde 1844 Assistent in der Poliklinik von Romberg, dessen »Klinische Ergebnisse« er 1846 herausgab, habilitierte sich 1850 als Privatdozent an der Berliner Universität, wurde 1858 außerordentlicher Professor, errichtete 1870 eine private Poliklinik für Kinderkrankheiten und wurde 1872 Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderkrankheiten[173] in der königlichen Charité. 1894 trat er in den Ruhestand und lebte in Meran, dann in Dresden. H. ist einer der hervorragendsten Kinderärzte. In seiner Doktordissertation »De atrophia cerebri« begründete er die Lehre von der zerebralen Kinderlähmung, und in seiner »Vergleichenden Pathologie der Bewegungs- und Nervenkrankheiten des Menschen und der Haustiere« half er den Grund zu einem Lehrgebäude der Nervenkrankheiten legen. Sein Hauptverdienst besteht darin, daß er der Kinderheilkunde die Stellung einer Sonderdisziplin errang. Er schrieb: »Klinik der Unterleibskrankheiten« (Berl. 1852–58; 3. Aufl. 1863, 3 Bde.); »Beiträge zur Kinderheilkunde« (das. 1861, neue Folge 1868); »Vorlesungen über Kinderkrankheiten« (das. 1881, 11. Aufl. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 173-174.
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