Herloßsohn

[212] Herloßsohn (eigentlich Herloß), Karl, Novellist, geb. 1. Sept. 1804 in Prag, gest. 10. Dez. 1849 in Leipzig, studierte in seiner Vaterstadt und in Wien, lebte dann als Schriftsteller in Leipzig, wo er 1830 bis 1848 die Zeitschrift »Der Komet« herausgab. Seine zahlreichen Novellen und Romane erhoben sich durch große Gewandtheit der Darstellung über die platte Tagesbelletristik, entbehrten aber des tiefern poetischen Inhalts und der gereiften Form. Wir nennen nur: »Der Venezianer« (Leipz. 1829); »Der Ungar« (das. 1832); »Der letzte Taborit« (das. 1834); »Mein Wanderbuch« (das. 1842, 3. Aufl. 1872); »Wallensteins erste Liebe« (das. 1844); »Weihnachtsbilder«[212] (das. 1847); »Die Mörder Wallensteins« (das. 1847). Auch veröffentlichte er mehrere Dichtungen: »Buch der Liebe« (Leipz. 1842) und das »Buch der Lieder« (das. 1848, 4. Aufl. 1857), denen nach seinem Tode noch »Reliquien in Liedern« (hrsg. von A. Böttger, das. 1850) folgten, und gab mit R. Blum und H. Marggraff das »Theaterlexikon« (Altenb. 1839–42, 7 Bde.) heraus. Seine »Gesammelten Schriften« erschienen in 12 Bänden (Prag 1866–68).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 212-213.
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