Hermbstädt

[218] Hermbstädt, Siegmund Friedrich, Chemiker, geb. 14. April 1760 in Erfurt, gest. 22. Okt. 1833 in Berlin, studierte in Erfurt Medizin und widmete sich dann der Pharmazie und übernahm in Berlin eine Apotheke. Er wurde 1791 Professor der Chemie und Pharmazie am medizinisch-chirurgischen Kollegium in Berlin und Administrator der Hofapotheke, Mitglied des Obersanitätskollegiums, des königlichen Manufaktur- und Kommerzienkollegiums und der Salzadministration. Auch lehrte er an der Kriegsschule, am Bergwerkseleven-Institut und seit 1819 an der Universität Chemie und Technologie. Er schrieb: »Systematischer Grundriß der allgemeinen Experimentalchemie« (Berl. 1791–93, 4 Bde.; 3. Aufl. 1812–27, 5 Bde.); »Grundriß der Färbekunst« (das. 1802; 3. Aufl. 1824, 2 Bde.); »Allgemeine Grundsätze der Bleichkunst« (das. 1804); »Grundriß der Technologie« (das. 1814, 2. Aufl. 1830); »Chemische Grundsätze der Kunst, Branntwein zu brennen« (das. 1817, 2 Bde.; 3. Aufl. 1842). Auch gab er mehrere Journale sowie die Werke Karl Wilh. Scheeles (s. d.) heraus und übersetzte Lavoisiers »System der Chemie« (1792) und Chaptals »Chemie« (1808).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 218.
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