Hettstedt

[286] Hettstedt, Stadt im preuß. Regbez. Merseburg, Gebirgskreis Mansfeld, an der Wipper, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Berlin-Blankenheim, der Kleinbahn Halle-H. und der Mansfelder elektrischen Straßenbahn, 182 m ü. M., hat eine evang. Stadt- und eine Hospitalkirche, 2 evang. Vorstadtkirchen, eine kath. Kirche, Amtsgericht, Fabrikation von Pianofortes und künstlichem Guano, Druckerei, Bierbrauerei und (1900) 8924 Einw., davon 126 Katholiken. – H. erhielt 1380 Stadtrecht. In der Umgegend wird seit uralten Zeiten ergiebiger Bergbau auf Kupfer und Silber betrieben. Nördlich bei H. die Seigerhütte (zum Dorf Oberwiederstedt) mit großer Maschinenwerkstätte und Kupferschmelze; südlich die Kupferkammerhütte (zum Dorf Burgörner), eine Roh- und Spurhütte nebst Rösthütte und Schwefelsäurefabrik; weiterhin die Gottesbelohnung (zum Dorf Großörner gehörig), auf der die Abscheidung des Silbers vom Kupfer erfolgt. Auf dem Kaiser Friedrich-Schacht wurde 23. Aug. 1785 die erste Dampfmaschine in Deutschland aufgestellt, woran ein 1890 errichtetes Denkmal erinnert. (Über die Produktion s. Mansfelder Kupferschiefer bauende Gewerkschaft.)

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 286.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika