Hirtenstar

[374] Hirtenstar (Pastor Temm.), Gattung der Sperlingsvögel aus der Familie der Stare (Sturnidae), Vögel mit länglich kegelförmigem, an der Spitze schwach herabgebogenem Schnabel, kräftigen Füßen, mittellangen, spitzigen Flügeln und mittellangem Schwanz. Der Rosenstar (Viehstar, Ackerdrossel, Staramsel, Amselstar, P. roseus Temm., s. Tafel »Sperlingsvögel IV«, Fig. 2), 21–23 cm lang, 39–42 cm breit, mit langem Nackenschopf, auf dem Kopf und am Hals schwarz mit purpurnem, auf Flügeln und Schwanz stahlgrünem Schimmer, übrigens blaß rosenrot, mit rosenrotem Schnabel, lebt in Vorderasien, in den innerasiatischen Steppen der Mongolei und China, im Winter in Indien, Südrußland und den Donautiefländern, erscheint selten auch in Deutschland, Frankreich, Holland, England. Er ähnelt in seiner Lebensweise unserm Star, ist aber viel unruhiger und im Singen viel weniger eifrig. Er nährt sich von Früchten und Insekten, namentlich Heuschrecken, und erscheint allgemein mit deren Schwärmen; weidendem Vieh liest er gern das Ungeziefer vom Rücken. Dagegen richtet er in Weinbergen, Obstgärten und auf Reisfeldern Verwüstungen an. Er brütet gesellig in Baum- und Felslöchern, in Gebäuden, Steinhaufen etc. und legt 5–6 weißgrünliche Eier, die das Weibchen allein ausbrütet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 374.
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