Hohenasperg

[441] Hohenasperg (Hohenasberg), Bergfeste, jetzt Strafanstalt im württemberg. Oberamt Ludwigsburg, auf einem 356 m hohen Keuperkegel, an dessen Fuß Asperg (s. d.) liegt, war ehemals stark befestigt und Staatsgefängnis. Unter der großen Zahl von Staatsgefangenen, die hier geschmachtet, sind besonders der Jude Süß, der Dichter Schubart und der Reichstagsabgeordnete Rösler zu erwähnen. – H. gehörte ursprünglich den Grafen von Kalw, kam im 12. Jahrh. an die Pfalzgrafen von Tübingen, 1308 durch Kauf an Württemberg und wurde 1311 von den Städtern eingenommen. Im Kriege des Schwäbischen Bundes gegen Herzog Ulrich mußte sich H. 1519 ergeben. 1535 wurden die Befestigungen von Herzog Ulrich erweitert. Im Dreißigjährigen Kriege 1635 von den Kaiserlichen erobert, ward H. erst 1649 wieder geräumt. Vgl. Biffart, Geschichte der württembergischen Feste H. (Stuttg. 1858); Schön, Die Staatsgefangenen von H. (das. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 441.
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