Hohenheim [2]

[444] Hohenheim, 1) Franziska Theresia, Reichsgräfin von H., Herzogin zu Württemberg und Teck, geb. 10. Jan. 1748 in Adelmannsfelden, gest. 1. Jan. 1811, Tochter des unbemittelten Freiherrn v. Bernardin, in ländlicher Abgeschiedenheit und anspruchslos erzogen, vermählte sich nach dem Wunsch ihrer Eltern mit dem reichen, alten, häßlichen und rohen Bayreuther Kammerherrn Freiherrn v. Leutrum, kam aber auf Einladung des Herzogs Karl Eugen von Württemberg 1771 mit ihrem Gemahl nach Stuttgart, ward des Herzogs Geliebte und blieb an seinem Hof, als Leutrum ihn verließ; die Ehe mit ihm ward 1772 gelöst. Der Kaiser machte sie 1774 zur Reichsgräfin von H.; der Herzog vermählte sich 1785 mit ihr, die Ehe ward 1786 öffentlich anerkannt. Durch Verstand, angenehme Sitten und liebenswürdige Weiblichkeit übte sie den wohltätigsten Einfluß auf den Herzog, wirkte segensreich für Württemberg, zog sich aber nach des Herzogs Tode (1793) auf ihren Witwensitz in Kirchheim unter Teck zurück. Vgl. E. Vely, Herzog Karl von Württemberg und Franziska von H. (3. Aufl., Stuttg. 1877).

2) Theophrastus von, s. Paracelsus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 444.
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