Idĭozyklophān

[741] Idĭozyklophān (griech., »von selbst Kreise zeigend«, Idiophan) nennt man manche stark pleochroitische Kristalle, z. B. von Epidot, Andalusit, Cordierit, Muskovit etc., die im durchfallenden Licht ohne Anwendung von Polarisationsapparaten farbige Büschel und auch wohl Ringe wahrnehmen lassen, die sich als Interferenzbilder (optische Achsenbilder) erweisen, ähnlich den auf Tafel »Chromatische Polarisation« in Fig. 2 und 6 gegebenen Abbildungen. In vielen Fällen rührt diese Erscheinung daher, daß der Hauptkristall von einer in Zwillingsstellung befindlichen Lamelle durchsetzt wird; diese, eingeschaltet zwischen den zwei parallel gestellten Teilen des doppeltbrechenden Kristalls, die, den Turmalinplatten in der Turmalinzange vergleichbar, den einen Strahl viel stärker absorbieren als den andern, liefert nun eine ähnliche Interferenzfigur wie in der Turmalinzange, in der die beiden Turmalinplatten parallel gestellt sind.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 741.
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