Epidōt

[864] Epidōt (griech., Pistazit), Mineral aus der Gruppe der Silikate und zwar von der Zusammensetzung H2Ca4(Al2,Fe2)3Si6O26, bildet monokline, fast immer horizontal säulenförmige, oft sehr flächenreiche Kristalle sowie stängelige, körnige und dichte Aggregate. Er ist in der Regel grün, gelb, grau, selten rot und schwarz, glasglänzend, meist durchscheinend bis kantendurchscheinend, mit starkem Pleochroismus. Härte 6–7, spez. Gew. 3,3–3,5. E. entsteht durch Umwandlung aus Hornblende, Augit, Biotit, auch Feldspat und erscheint oft als Neubildung auf Klüften von Hornblendegesteinen, besonders auch in Syenit, Diorit, Diabas, Porphyrit, Chloritschiefer etc. Als wesentlicher Gemengteil erscheint der E. in gewissen kristallinischen Schiefern (Epidosit, Epidotgneis etc.). Schöne Kristalle von E. kennt man von Arend al, Bourg d'Oisans, Breitenbrunn und Schwarzenberg in Sachsen, Striegau i. Schl., Zöptau in Mähren, besonders aber vom Untersulzbachtal im Pinzgau, von Schwarzenstein im Zillertal, Rothlaui im Haslital, von Traversella und aus dem Alatal in Piemont. Einen eisenreichen E. von Achmatowsk im Ural, dessen Kristalle, eingewachsen in Kalkspat, eine abweichende Form besitzen und bei schwarzer Farbe rötlichbraun durchscheinen, hat man Bucklandit genannt. Der Manganepidot (Piemontit) enthält 14–24 Proz. Manganoxyd, ist schwärzlich violblau bis rötlichschwarz und findet sich sowohl in Kristallen als in stängeligen Aggregaten bei St. Marcel in Piemont und auf der Insel Groix; auch bildet er mit seinen Quarzkörnern ein weitverbreitetes dunkelviolettes Schiefergestein in Japan.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 864.
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