Imponderabilĭen

[781] Imponderabilĭen (lat., »unwägbare« Stoffe) nannte man früher die hypothetisch angenommenen materiellen Grundlagen zur Erklärung der Erscheinungen, welche Licht, Wärme, Elektrizität und Magnetismus zeigen, und die in neuerer Zeit auf Bewegungen der Körpermoleküle oder Zustandsänderungen des Äthers zurückgeführt werden. Allerdings nimmt man auch in der neuesten Zeit die Existenz von Stoffen ohne wahre Masse, somit auch ohne Gewicht, der Elektronen (s. d.), an, zur Erklärung des Verhaltens von Kathodenstrahlen und Becquerelstrahlen (s. d.), diese können aber lediglich als ausgezeichnete Stellen des Äthers betrachtet werden. Im übertragenen Sinn: Einflüsse, die bei irgendwelchen Ereignissen oder Vorgängen mitwirken, die sich aber einer genauern Bestimmung und Abwägung entziehen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 781.
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