Ingeborg

[829] Ingeborg, Königin von Frankreich, Tochter des Königs Waldemar I. von Dänemark, eine schöne, tugendhafte Prinzessin, wurde 1193 in Amiens die zweite Gemahlin König Philipps II. August von Frankreich, der aber unmittelbar nach der Brautnacht eine unüberwindliche Abneigung gegen sie faßte und sie nicht als Gattin anerkennen wollte; wegen angeblicher Verwandtschaft wurde die Ehe von dem Erzbischof von Reims getrennt und I. in das Kloster Beaurepaire verbannt, während Philipp sich 1196 mit Agnes von Meran (s. Agnes 3) vermählte. Papst Cölestin erklärte indes die Scheidung für ungültig, und als Philipp sich weigerte, I. wieder aufzunehmen, sprach Papst Innozenz III. im Januar 1200 über Frankreich das Interdikt aus. Nach längerm Sträuben mußte sich Philipp im November d. J. fügen und von Agnes trennen; aber erst 1213 wurde I. nach 17jähriger Gefangenschaft in Etampes wieder am Hof aufgenommen. Sie blieb kinderlos und starb 1236 in Corbeil. Vgl. Davidsohn, Philipp II. August von Frankreich und I. (Stuttg. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 829.
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