Inulīn

[896] Inulīn (Helenin, Dahlin, Synantherin) C6H10O5 findet sich im Safte der unterirdischen Organe zwei- und mehrjähriger Kompositen, am reichlichsten im Herbst, und schwindet im Frühjahr mit der Entwickelung der Triebe, spielt also, wie so häufig das isomere Stärkemehl, die Rolle eines Reservestoffes. Die Wurzeln vom Alant (Inula Helenium) enthalten 44, die der Klette (Arctium Lappa) 40, Georginenknollen 40, Zichorie 36 Proz. I. Es ist leicht löslich in heißem Wasser, scheidet sich aber beim Erkalten als stärkemehlartiges Pulver aus, während es beim Verdampfen der Lösung als gummiartige Masse zurückbleibt. Es ist geruch- und geschmacklos, unlöslich in Alkohol und [896] Äther, schmilzt bei 165°, wird durch Jod gelb gefärbt, gibt mit Wasser bei 100° Fruchtzucker (Levulose), wird durch Fermente wenig verändert, durch Salpetersäure zu Oxalsäure oxydiert. Vgl. Dragendorff, Materialien zu einer Monographie des Inulins (Petersb. 1870); Prantl, Das I. (Münch. 1870).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 896-897.
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