Prantl

[262] Prantl, 1) Karl von, Philosoph, geb. 28. Jan. 1820 in Landsberg a. Lech, gest. 14. Sept. 1888 in Oberstdorf im Algäu, wurde in München 1847 außerordentlicher, 1859 ordentlicher Professor, zuerst der Philologie, dann der Philosophie, Mitglied der Akademien in Berlin und München. Außer zahlreichen Abhandlungen (zur Geschichte der Philosophie, über Rechtsphilosophie, Logik) veröffentlichte er: »Aristoteles über die Farben« (Münch. 1849); »Die gegenwärtige Aufgabe der Philosophie« (das. 1852); »Übersicht der griechisch-römischen Philosophie« (Stuttg. 1854); »Aristoteles acht Bücher der Physik« und »vier Bücher über das Himmelsgebäude« (griechisch und deutsch, Leipz. 1854 u. 1857); als sein Hauptwerk aber »Geschichte der Logik im Abendland« (das. 1855–70, 4 Bde.; Bd. 2 in 2. Aufl. 1885); ferner »Geschichte der Ludwig Maximilians-Universität in Ingolstadt, Landshut, München« (Münch. 1872, 2 Bde.); »Verstehen und Beurteilen« (das. 1877) u. a.

2) Karl, Botaniker, Sohn des vorigen, geb. 10. Sept. 1849 in München, gest. 24. Febr. 1893 in Breslau, studierte in München und wurde 1887 Professor an der Forstlehranstalt in Aschaffenburg, 1889 Professor und Direktor des Botanischen Gartens in Breslau. P. arbeitete besonders über Kryptogamen. Er schrieb: »Lehrbuch der Botanik« (Leipz. 1874; seit der 9. Aufl. hrsg. von Pax, 12. Aufl. 1904); »Untersuchungen zur Morphologie der Gefäßkryptogamen« (2 Hefte, das. 1875–81); »Exkursionsflora für das Königreich Bayern« (Stuttg. 1884). Mit Ad. Engler begann er das von diesem nach Prantls Tod allein fortgesetzte Sammelwerk »Die natürlichen Pflanzenfamilien« (Leipz., seit 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 262.
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