Prantner

[262] Prantner, Ferdinand, unter dem Pseudonym Leo Wolfram bekannter österreich. Romanschriftsteller, geb. 1817 in Wien, gest. daselbst 28. April 1871, betrat die Beamtenlaufbahn, in der ihm zeitweilig wegen seiner liberalen Anschauungen das Fortkommen erschwert wurde, während er nach der Umwandlung Österreichs in einen Verfassungsstaat allmählich zu der Stellung eines Hofrats und Leiters der Geheimen Chiffernkabinetts aufrückte. Sein erster Roman: »Dissolving views« (Hamb. 1861; 2. Aufl. 1862, 3 Bde.), wurde zwar in Österreich verboten, aber desto mehr gelesen. Ihm folgten: »Ein Goldkind« (Berl. 1867, 2 Bde.) und »Verlorne Seelen« (das. 1867, 3 Bde.). Alle drei Romane spielen in den Kreisen der Wiener Aristokratie und Bureaukratie und erregten ungemeines Aufsehen. Sie zeichnen sich mehr durch die Auffassung und Darstellung als durch die Komposition aus. Ein Band »Wiener Federzeichnungen« (Berl. 1871) enthält gesammelte Feuilletons.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 262.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: