Iquique

[7] Iquique (spr. ikīke), Hauptstadt der chilen. Provinz Tarapacá, an einer geräumigen und sichern Bucht des Stillen Ozeans, unter 20°12' südl Br., in einer öden, wasserlosen Salzsteppe, zu der das Trinkwasser aus der 160 km entfernten Kordillere geleitet werden muß, hat meist ungepflasterte Straßen mit Holztrottoirs und hölzerne, unansehnliche Häuser, selbst Kirchen und ein Theater aus Holz, ist Sitz eines deutschen Konsuls und hat (1960) 42,440 Einw., annähernd die Hälfte der ganzen Provinz. I. ist der Mittelpunkt des Salpeterhandels; die zu den Gruben des Innern führende »Salpeterbahn« führt bis zum Hafen Pisagua im Norden von I. 1892 wurden ausgeführt 17,479,607 Quintales Salpeter (3,377,540 nach Hamburg), 11,459 Quintales Jod (3860 nach Hamburg), für 3,262,440 Pesos Silber, für 49,000 Pfd. Sterl. Schwefelsilber u. a. Die lange Zeit überaus ergiebige Silbermine von Huantajaya ist jetzt fast aufgegeben. Eingeführt werden Steinkohlen, Säcke, Eisen, Maschinen, Holz. Außer den europäischen Dampfern verkehrten hier 1892: 311 Segelschiffe von 273,878 Ton. (54 deutsche von 70,285 T.). Die Stadt litt wiederholt, 1868 u. 1877, durch Erdbeben, wurde 1875 und 1880 fast ganz durch Feuer zerstört, hat heute aber ein fast großstädtisches Aussehen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 7.
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