Isopurpursäure

[64] Isopurpursäure (Dicyanpikraminsäure, Pikrocyaminsäure, Phenylpurpursäure) C8H5N5O6 entsteht bei Einwirkung von Cyankalium auf Pikrinsäure. Die Masse wird dunkelrot, und es scheidet sich isopurpursaures Kali aus, aus dem man andre Salze der I. darstellen, die Säure selbst aber nicht isolieren kann. Die Salze sind meist braunrot, schillern grün metallisch und geben intensiv purpurfarbene Lösungen. Das Kalisalz ist löslich in Wasser und Alkohol, explodiert beim Erhitzen auf 215° sowie beim Reiben und entwickelt beim Übergießen mit Säuren einen stechenden Geruch. Das Ammoniaksalz, das man aus dem Kalisalz und Salmiak erhält, ist dem Murexid höchst ähnlich, verbrennt bei schnellem Erhitzen wie Schießpulver und wurde eine Zeitlang zum Färben von Wolle u. Seide benutzt (Granatbraun).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 64.
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