Jacque

[130] Jacque (spr. schack'), Charles, franz. Maler uno Radierer, geb. 23. Mai 1813 in Paris, gest. daselbst 7. Mai 1894, war anfangs Kupferstecher und Holzschneider und widmete sich dann der Tiermalerei, wobei er Schafe, Pferde, Rindvieh und Hühner bevorzugte. Die Darstellung der Schafe wurde seine Spezialität, in der er es zu hoher, von keinem andern französischen Maler erreichten Virtuosität brachte. Für die Landschaften, in denen er seine Tiere darzustellen liebte, machte er seine Studien besonders in Burgund und in der Umgegend von Fontainebleau (Barbizon). Die Zahl seiner Bilder ist sehr groß. Die hervorragendsten sind: Landschaft mit Schafen (1861, im Luxembourg-Museum in Paris), das Innere einer Schafhürde, Heimkehr der Herde bei Mondschein, Schafherde bei Fontainebleau, eine alte Meierei in Brie, Herde vor dem Gewitter flüchtend, Kühe an der Tränke. Mit großer Schärfe in der Charakteristik der einzelnen Tiere verband er eine kräftige und breite koloristische Behandlung. Seine zahlreichen, ebenfalls auf starke koloristische Wirkungen berechneten Radierungen behandeln dieselben Gegenstände wie seine Gemälde. Er hat auch ein Werk über Hühnerzucht: »Le Poulailler« (1858, 2. Aufl. 1861) veröffentlicht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 130.
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