Jajce

[152] Jajce (spr. jaitze, Jajtza), befestigte Bezirkshauptstadt in Bosnien (Kreis Travnik), liegt malerisch auf einer isolierten Bergkuppe, an der Mündung der Pliva in den Wrbas und an der Staatsbahnlinie Donji. Vakuf-J. In der Nähe bildet die Pliva 30 m hohe Wasserfälle, hinter denen sich große Tuffsteingrotten befinden. J. ist terrassenförmig gebaut, hat 8 Moscheen, Reste einer kath. Kirche mit dem sehenswerten Lukasturm (Campanile), berühmte Felsenkatakomben, ein Franziskanerkloster mit dem Grabe des letzten Königs von Bosnien, Tomasević, eine alte Königsburg, ein Bezirksgericht und (1895) 3929 katholische und mohammedan. Einwohner. J. war einst Residenz der bosnischen Könige. Von 1528–1878 gehörte[152] es zur Türkei. Am 7. Aug. 1878 wurde es von den österreichischen Truppen besetzt. Vgl. Meyerhoffer von Vedropolje, Das Gefecht bei J. (Wien 1904); Truhelka, Die Königsburg J. (Sarajevo 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 152-153.
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