Jay

[214] Jay (spr. schä), Antoine, franz. Schriftsteller, geb. 19. Okt. 1769 in Guîtres (Gironde), gest. 9. April 1855 in Lagorce, studierte die Rechte, wurde Advokat und unternahm 1795 eine Reise in die Vereinigten Staaten. 1813 erhielt er die Professur der Geschichte am Athenäum, und während der Hundert Tage war er für das Departement der Gironde Mitglied der Deputiertenkammer. Nach der zweiten Restauration gab er seine »Histoire du ministère du cardinal Richelieu« (1815, 2 Bde.) heraus und nahm seitdem neben Etienne teil an der Redaktion des »Constitutionnel« und der von ihm 1818 gegründeten »Minerve«. Die liberale Tendenz der von ihm, Jouy, Arnauld und Norvins vertretenen »Biographie des contemporains« zog ihm und Jouy eine Gefängnisstrafe in Ste. – Pélagie zu. Während der Dauer derselben verfaßten sie: »Les hermites en prison, ou consolations de Sainte-Pélagie« (1823, 2 Bde.). Noch sind zu erwähnen seine »Œuuvres littéraires« (1831, 4 Bde.). Nach der Julirevolution wurde J. zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften und der französischen Akademie gewählt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 214.
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